Knutschkugel & Co.!

MUSEUM ART&CARS SINGEN
MAC 2
Knutschkugel & Co.
Die Kleinen ganz groß
29.09.2023 – 30.06.2024
und
Romulo Kuranyi
Pop-Art
29.09.2023 – 30.06.2024

Knutschkugel & Co.
Die Kleinen ganz groß

Die Geschichte der sogenannten Mikro-Cars reicht weit zurück in die 20er Jahre. Viele dieser Automobile wurden zunächst aus Motorrädern weiterentwickelt, so dass man von „Cycle-Cars“ sprach. Nach dem 2. Weltkrieg verlangte der neue Traum von der individuellen Mobilität erst recht Fahrzeuge, die kostengünstig herzustellen waren, nicht viel Stellplatz benötigten, immerhin aber den Komfort boten, auf vier, statt auf zwei Rädern unterwegs zu sein – und nicht zuletzt – ein Dach über dem Kopf zu haben. Für manchen Produzenten bedeutete die Produktion eines Mikro-Cars auch die finanzielle Rettung. So wie bei BMW, wo die Isetta mit einem Motor aus der BMW R25 ab 1955, den Hersteller vor der Pleite bewahrte.

Die Kleinstwagen spielten eine große Rolle in der deutschen Automobilgeschichte, vor allem in der unmittelbaren Nachkriegszeit, als sie vielen Haushalten die Motorisierung ermöglichten neben BMW mit der Isetta, Messerschmitt, Glas mit seinem Goggomobil, Heinkel, Borgward, Zündapp, aber auch einige andere wie Röhr und Trump mit etwas größeren Modellen konnten den Markt eine Zeitlang genau nach dessen Bedürfnissen abdecken. Das galt auch für Mikrobusse, die von unzähligen Herstellern in den Verkauf gebracht wurden.

Die Ausstellung „Knutschkugel & Co. – Die Kleinen ganz groß“ zu sehen im MAC2, Level 1 seit 29.09.2023 erzählt die Geschichte dieser kleinen Fahrzeuge, deren Entwicklung und Verkauf durch den 2. Weltkrieg unterbrochen, aber nicht aufgehalten wurde. Nach 1945 waren die Mikro-Cars Symbole des wirtschaftlichen Aufschwungs in vielen Ländern Europas.

Knutschkugel & Co.: Mikrocars und Bilder von Romulo Kuranyi

Das älteste Fahrzeug der Schau ist die seit 1928 gebaute Dixi DA-1, die in der deutschen Fahrzeugfabrik Eisenach hergestellt wurde. Aus den 30er Jahren stammen der Röhr Junior 6 und der Adler Trump Junior. Die Nachkriegszeit ist mit dem Fiat 500 von 1951 vertreten, dazu kommen der Kabinenroller Messerschmitt KR-200 aus dem Jahr 1955, das Goggomobil TS 250 von 1964 und der Fiat Abarth von 1967. Wahrlich ein Exot ist der VAZ-2101 Sport, der im Jahr 1979 in Litauen gebaut wurde und eine ganz eigene Entstehungsgeschichte besitzt.

Dass die BMW Isetta, hier in einer Version von 1961, nicht fehlen darf, versteht sich. In hohen Stückzahlen produziert, wurde sie bald mit dem liebevollen Namen „Knutschkugel“ versehen. Sie hat auch dieser Ausstellung den Titel gegeben.

Heute mag man über diese kleinen Fahrzeuge lächeln. Sie standen aber am Beginn der individuellen Mobilität, weil sie preisgünstig waren, den Traum von Freiheit unterstützen konnten und zu vielen neuen technischen Lösungen im Fahrzeug- und Motorbau führten. Ohne die Mikro-Cars gäbe es heute manchen Hersteller gar nicht mehr und mit der neuen Entwicklung hin zur E-Mobilität könnten solche kleinen Fahrzeuge mit den aktuellen Sicherheits-Standards eine neue Blüte erleben.

Zum Anschauen der Foto-Galerie auf erstes Bild klicken und dann mit Pfeiltaste rechts durchblättern.

Romulo Kuranyi
Pop-Art

„Meine Kunst ist eine emotionale Liebesgeschichte. Diese Beziehung mit der Welt zu teilen ist mein wahres Kunstwerk.“

Wenn Romulo Feliciano Kuranyi zu zeichnen beginnt, wird er gleichsam zum Dichter. Seine Hand scheint sich zu verselbstständigen. Die vielen Punkte und Linien verflechten sich immer weiter und beginnen nach und nach eine bunte Geschichte zu erzählen. Sie handelt von seinen Wurzeln in Brasilien, verschiedenen Kulturen und der Fülle menschlicher Begegnungen, die ihn seit seiner Kindheit geprägt haben. Nahezu alle Emotionen, die der Mensch zu fühlen imstande ist, liegen hier dicht beieinander und tritt man einen Schritt zurück, wird man Zeuge, wie die einzelnen Elemente miteinander verschmelzen und sich zu einer kraftvollen Einheit transformieren: Hier und Jetzt. Noch während das Kunstwerk spricht, scheint es selbst lebendig geworden zu sein. Hinterher fühlt man sich ein Stück reicher. Hat Vertrautes gesehen und doch etwas ganz Neues erfahren. Ein Widerspruch? Und ob. Kuranyis Werke haben generell etwas Gegensätzliches, sind verspielt und zugleich direkt. Gleichermaßen unbefangen, wie ausgereift. Schlicht und verwoben. Die Formsprache indigener Völker trifft auf Pop-Art à la Matisse. Gegensätze, die den Blick fesseln, denn sie zeigen, wie das Leben wirklich ist: eindeutig, bunt, lebendig, verworren – ein glasklarer Widerspruch.

Ob mit Tusche, Acryl oder Lackstift – Kuranyis Handschrift ist unverwechselbar. Wer sie einmal gesehen hat, erkennt sie immer wieder. Schon früh entdeckte er seine Leidenschaft zur Kunst. Als Sohn eines in Paris geborenen Künstlers und einer brasilianischen Schriftstellerin wurde er von klein auf durch die verschiedenen Einflüsse seiner multikulturellen Familie und deren künstlerischem Schaffen geprägt. Die frühe Begegnung mit indigenen Völkern faszinierte ihn nachhaltig und kommt in seinen Arbeiten stets zum Ausdruck.

Seine Geschichte erzählt Kuranyi an vielen Orten: Leinwänden, Wandflächen, Holz, Aluminium, Leder oder als Auftragsarbeit auf einem 3,5 Millionen teurem Bugatti mit 1.500 PS – der vermutlich schnellsten Leinwand der Welt. Damit sind die seit 2013 öffentlich ausgestellten Kunstwerke Kuranyis ebenso vielfältig, wie das Leben selbst. Sein Debüt feierte Kuranyi 2013 im Carousel de Louvre in Paris. 2017 stellte er einige seiner Werke zusammen neben Künstlern wie Wilm Delvoye und Stephan Balkenhol bei der Ausstellung PEACE LOVE AND LIGHT in Frankfurt am Main aus. Im Museum Villa Seiz waren 2021 zwei seiner Werke bei TRIBUTE TO BOB DYLAN in Schwäbisch Gmünd ausgestellt und auch in der Outletcity Metzingen war Kuranyi als Teil des Stuttgarter Künstlerkollektivs PLATTFORM11 vertreten. Im Rahmen des Entrepreneur of the Year Award 2021 in Berlin gestaltete Kuranyi den EY Audience Award vor laufender Kamera. Für die STABILO International GmBH ist er seit 2021 europaweit in der Werbekampagne des neuen Acrylmarkers STABILO FREE zu sehen.

Romulo Feliciano Kuranyi wurde am 16.03.1989 in Petropolis, Brasilien, geboren und lebt heute mit seiner Familie in Stuttgart.

Über das MAC Museum Art & Cars Singen

Einzigartig anders​
Zwei Museen, 4.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Das MAC Museum Art & Cars zeigt in wechselnden Ausstellungen beeindruckende Autolegenden zusammen mit Kunst, Fotografie und Lichtinstallationen.

Kunst – Fotografie – Lichtkunst
In regelmäßigen Wechselausstellungen präsentieren wir hochkarätige Kunst im Dialog mit exklusiven Automobilen. Lassen Sie sich von international bedeutenden Künstlern verzaubern und erleben Sie Kunst auf Weltniveau.

Automobil
Atmen Sie die Geschichte seltener Oldtimer längst vergangener Tage ein! Es erwarten Sie u.a. exklusive Serienfahrzeuge, legendäre Rennsportwagen und nie gebaute Prototypen. Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt von Technologie, Dynamik, Design und Ästhetik.

Architektur
Die Ausstellungen des MAC Museum Art & Cars befinden sich in architektonisch außergewöhnlichen Gebäuden. Während das MAC 1 durch sein geschwungenes, erdfarbenes Gebäude fasziniert, überzeugt das MAC 2 durch die schroffen Kanten. Die beiden Gebäude stellen damit eine beeindruckende Verbindung mit dem im Hintergrund aufragenden Hausberg Hohentwiel dar.

MUSEUM ART&CARS SINGEN
PARKSTR. 3, D-78224 SINGEN (HOHENTWIEL)
INFOS: WWW.MUSEUM-ART-CARS.COM

#macmuseumsingen #macmuseum #RomuloKuranyi #automuseum #kunstmuseum #bodensee #architekturhighlight #knutschkugel

Facebooktwitterpinterestlinkedinmail